Tonio Kröger

Tonio Kr�ger hat sich als Dichter in der literarischen Welt einen Namen gemacht. K�nstlerisch hoch begabt und f�hig, in Gelassenheit etwas Ganzes zu schmieden", ist er jedoch im Umgang mit anderen gehemmt. Dass ihm eine nat�rliche Unbefangenheit fehlt, erkennt er, wenn er sich mit denen vergleicht, die den Geist nicht n�tig haben", die unkomplizierten, blau�ugigen Blonden von ansprechendem �u�eren. Sie verk�rpern f�r ihn eine solide und sympathische Mittelm��igkeit. Zu ihnen f�hlt sich der s�dl�ndisch fremd wirkende Tonio Kr�ger hingezogen und bleibt doch allein.Das Bewusstsein, ein Fremder und blo�er Zaungast zu sein, der sich vergebens um Freundschaft bem�ht, ist es auch, was ihn am Don Carlos so ber�hrt, dessen Lekt�re er Hans Hansen erfolglos schmackhaft zu machen versucht: Da ist zum Beispiel die Stelle, wo der K�nig geweint hat, weil er von dem Marquis betrogen ist [...] Aber man begreift es so gut, da� er geweint hat, und mir tut er eigentlich mehr leid als der Prinz und der Marquis zusammengenommen. Er ist immer so ganz allein und ohne Liebe, und nun glaubt er einen Menschen gefunden zu haben, und der verr�t ihn ...".F�r Thomas Mann und seinen Helden ist die Welt zweigeteilt in Geist und Natur, und das un�berbr�ckbar. F�r den Geist steht in der Novelle die Literatur. B�rgerlichkeit meint Natur, Leben und Unbefangenheit, auch erotische Unbefangenheit. Tonio Kr�ger, ein Intellektueller, wird zum unfreiwilligen Au�enseiter, da er mehr erkennt und durchschaut als andere.